Volkswirte kommen arm in den Himmel, Betriebswirte reich in die Hölle? Es ranken sich viele Mythen um die beiden Fachbereiche BWL und VWL, die sich auch untereinander nicht immer ganz grün sind. Ein Wettstreit über fünf Runden - mit Augenzwinkern.
Runde 1: Die Studentenzahlen
Rund zwei Millionen Studenten gibt es derzeit in Deutschland. Aber welches der beiden Fächer ist das Beliebteste?
VWL: 20.138
BWL: 165.909
Urteil des Ringrichters: Klare Sieger in Runde 1 sind die Betriebswirte. Es gab nicht nur weniger VWLer an den Unis, im Wintersemester 2008/2009 hatte sogar mit Abstand kein Fach mehr Studenten als BWL.
Runde 2: Die Gehälter
Es heißt: BWLer lernen, wie sie selber mehr Geld in die Tasche bekommen und VWLer lernen, wie alle mehr Geld in die Tasche bekommen. Soviel verdienen Absolventen zum Start:
VWL: 38.400 Euro Jahresgehalt
BWL: 39.270 Euro Jahresgehalt
Urteil des Ringrichters: 72,50 Euro mehr im Monat – Knapp, aber die BWLer haben in Sachen Einstiegsgehälter die Nase vorn.
Runde 3: Die Karriereaussichten
Was haben die DAX-Vorstände studiert? Wir haben die Lebensläufe von den insgesamt 187 Vorstandsmitgliedern gecheckt. Heraus kam:
VWL: 7
BWL: 43
Urteil des Ringrichters: Dieser Punkt geht klar an die Betriebswirte. Fünf weitere Vorstandsmitglieder haben sich für beides gleichzeitig entschieden und 28 Mitglieder studierten Wiwi. Die anderen 104 Mitglieder hatten sich für andere Fächer eingeschrieben oder eine Ausbildung absolviert.
Runde 4: Die Klischees
Die gibt es reichlich, ebenso wie Witze. Auch im Internet finden sich zahlreiche kreative Fans und Gegner. Das sind die besten StudiVZ-Gruppen:
VWL:
... VWL – und wie ich deine Firma wegrationalisieren werde
... VWL studieren dehnt die Moralvorstellungen
... VWLer ella ella eh eh eh...
BWL:
... Ein schlechter Ingenieur ersetzt zehn gute BWLer
... Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, der BWLer macht es andersrum
... Ethik für BWLer ist wie Tierliebe für Metzger
Urteil des Ringrichters: Eindeutig unentschieden. Jedes Fach hat glühende Verfechter und gnadenlose Gegner. Das zeigen auch diese beiden Beispiele: „BWL ist ein Arschloch – und VWL sein Zwillingsbruder“ und „VWLer kommen arm in den Himmel, BWLer reich in die Hölle!“
Runde 5: Der Promifaktor
Prominente haben sich vor ihren Karrieren in der Wirtschaft, der Politik oder im Showbiz oft an Unis getummelt. Unter anderem sind das:
VWL:
Komedian Bernd Hoëcker
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen
Telekom-Chef René Obermann
BWL:
erufsjuror Dieter Bohlen
ro7-Moderatorin Charlotte Engelhardt
utoverleiher Erich Sixt
Urteil des Ringrichters: Auch wenn hier nicht alle aufgeführt sind, die größere Promidichte gibt’s bei den BWLern. Punkt für sie. Diese berühmten Studenten sind übrigens (bis auf Charlotte Engelhardt) berühmte Studienabbrecher.
And the winner is…: BWL
ein K.o.-Sieg, aber eine satte Führung: Vier von fünf Runden haben die Betriebswirte klar für sich entschieden.
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