Freitag, 26. Februar 2010

Gar keine Studiengebühren für ausländische Studierende


Gar keine Studiengebühren für ausländische Studierende

Berlin, 26.02.2010

 

  • Deutsches Studentenwerk (DSW) hält nichts von Überlegungen der Wissenschaftsminister Pinkwart (FDP/NRW) und Zöllner (SPD/Berlin)
  • Bericht in der Wochenzeitung "Die Zeit": Höhere Studiengebühren von vermögenden Nicht-EU-Ausländern?
  • DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: "Gar keine Studiengebühren, weder für deutsche noch für ausländische Studierende"
  • Sozialerhebung: 77% der ausländischen Studierenden in Deutschland kommen aus Entwicklungs- und Schwellenländern

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) hält nichts von den Überlegungen der Wissenschaftsminister von Nordrhein-Westfalen, Andreas Pinkwart (FDP), und von Berlin, Jürgen Zöllner (SDP), von ausländischen Studierenden aus Nicht-EU-Ländern höhere Studiengebühren zu erheben. Am Beispiel Australiens, das von ausländischen Studierenden teilweise horrende Studiengebühren fordert, zitiert die Wochenzeitung "Die Zeit" in ihrer aktuellen Ausgabe die beiden Politiker in diese Richtung.

DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde hält dem entgegen: "Jetzt wollen sich offenbar die Länder an einer kleinen Gruppe von ausländischen Studierenden schadlos halten, anstatt endlich ihre Hochschulen ausreichend zu finanzieren. Das ist absurd und widerspricht zudem der Marktlogik. Die Zahl der internationalen Studierenden in Deutschland geht zurück – nun soll eine Preiserhöhung die Nachfrage nach Studienplätzen stimulieren?"

Meyer auf der Heyde kritisiert: "Mit einem derartigen Vorschlag werden alle Anstrengungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Europäischen Hochschulraums konterkariert. Internationale Studien belegen, dass mobile Studierende wegen der Studienangebote und der erheblich besser ausgestatteten Serviceangebote nach Australien gehen, ebenso in die USA, wo sie sich zusätzlich noch bessere Beschäftigungsmöglichkeiten versprechen."

Der DSW-Generalsekretär erinnert an die soziale und finanzielle Lage der rund 190.000 ausländischen Studierenden in Deutschland. 77% von ihnen kommen aus Entwicklungs- oder Schwellenländern. Mehr als die Hälfte ist erwerbstätig, die zwei weiteren wichtigsten Finanzierungsquellen sind die Unterstützung durch die Eltern sowie Stipendien. Mit 645 Euro im Monat haben sie deutlich geringere Einnahmen als ihre deutschen Kommilitoninnen und Kommilitonen, die im Schnitt 770 Euro im Monat zur Verfügung haben.

Meyer auf der Heyde weiter: "Vor allem Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländer kommen wegen der fehlenden oder geringen Studiengebühren zu uns. Keine Studiengebühren, weder für Deutsche noch für Ausländer – das ist der richtige Weg!"

"Anstatt Planspiele mit einer kleinen Teilgruppe der ausländischen Studierenden zu veranstalten, sollten die Länder vielmehr alle Anstrengungen darauf richten, ausreichend Studienplätze, gute Lehrbedingungen auch für Bachelor/Master und eine gute soziale Infrastruktur für ihre Studierenden zu schaffen – egal, woher sie kommen. Und man muss die restriktiven Zugangsbarrieren zum deutschen Arbeitsmarkt angehen", resümiert Meyer auf der Heyde.


Quelle: bildungsklick.de

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