Dienstag, 9. März 2010

Jeder Fünfte bricht Ausbildung ab


Umfrage

Studie: Jeder Fünfte bricht Ausbildung ab

Die Vorbereitung von Schülern auf den Berufsalltag lässt in vielen Fällen nach wie vor zu wünschen übrig.

Darin liege einer der wichtigsten Ursachen für den vorzeitigen Abbruch einer betrieblichen Ausbildung, sagte der Bildungswissenschaftler Felix Rauner von der Universität Bremen am Montag in Osnabrück. Im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland erstellte der Wissenschaftler eine Umfrage zu den Ursachen gescheiterter Ausbildungen.

Bundesweit beträgt die Abbrecherquote 20 Prozent. Weitere Gründe seien neben einer Unterforderung der Lehrlinge auch oft Kommunikationsprobleme zwischen Auszubildenden und Ausbildern, sagte Rauner. So bemängelten die Jugendlichen oft, dass sie nicht ausgebildet, sondern nur beschäftigt würden. "Hier muss das Feedback verbessert werden", sagte Rauner. Wenn den Jugendlichen beispielsweise besser vermittelt werde, dass sie an einem Produkt mitarbeiteten, das einem Kunden verkauft werden solle, steige das Engagement der Auszubildenden. Nach einer großen Begeisterung für den Beruf zum Ausbildungsbeginn nehme in vielen Fällen das Interesse während der Lehre wieder ab und steige erst wieder, wenn die Prüfung nahe.

IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf sagte, die Kammer wolle sich verstärkt um eine Verbesserung der Ausbildungsqualität und der Berufsorientierung bemühen, etwa indem Unternehmer in den Schulen über ihren Berufsalltag berichten und Betriebsbesuche ermöglichen.

Rauner leitet in Bremen die Forschungsgruppe berufliche Bildung. Für die Studie schrieb er im Kammerbezirk rund 800 Ex-Auszubildende an, die ihre 2008 begonnene Ausbildung abgebrochen hatten. 25 Prozent antworteten.

  

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