Sie haben die erste Staatsprüfung für das Lehramt an Realschulen abgelegt und wollen nun ihre Ausbildung im Studienseminar und an den Schulen fortsetzen. Aber trotz Lehrermangels wird Ihnen wohl der Zugang zu den Seminaren in Kaiserslautern und Koblenz verwehrt bleiben, weil nicht genügend Ausbildungsplätze vorhanden sind.
Das will der Landesvorsitzende des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR) Bernd Karst nicht hinnehmen. Er fordert die Landesregierung auf, in einem Sofortprogramm neue Studienseminare für das Realschullehramt – evtl. zunächst als Außenstellen der bestehenden Seminare – zu gründen, um den Bewerbern eine zeitnahe Chance auf einen Ausbildungsplatz nach dem Studium zu bieten. Schließlich habe der Staat das Ausbildungsmonopol für die Lehrämter. Vor dem Hintergrund der Altersstruktur der Lehrkräfte könne es sich kein Land leisten, den Nachwuchs derart abblitzen zu lassen.
Man wolle dem Bildungsministerium nicht unterstellen, dass es durch die Ablehnung der Bewerber mit erstem Staatsexamen bewusst billige Vertretungskräfte schaffe, um sie in befristeten Verträgen zu beschäftigen. Allerdings sei es bedenklich, dass die jungen Leute als "Lückenfüller" den Unterrichtsausfall mildern dürfen, aber zur Vervollständigung ihrer Ausbildung nicht willkommen sind. Man kann nicht einerseits die lange Ausbildungszeit und das hohe Eintrittsalter in den Beruf beklagen und andererseits Bewerber um einen Seminarplatz Jahr um Jahr vertrösten.
Hintergrund
In Rheinland-Pfalz gibt es z.Zt. vier Studienseminare für das Lehramt an Realschulen. Sie können jährlich je etwa 80 Realschullehreranwärter aufnehmen. Für die Seminare Kaiserslautern und Koblenz ist jeweils der 01.02., für die Seminare in Mainz und Trier der 01.08. eines Jahres Aufnahmetermin.
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