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Das Ticken ist die Bombe
Nick Flynn hält eine Ultraschallaufnahme seiner ungeborenen Tochter in den Händen. Zur gleichen Zeit macht sich die Welt über ganz andere Bilder Gedanken: Die Folterfotos aus Abu Ghraib sind veröffentlicht worden. So beginnt Flynn auf der Suche nach Antworten tief im Schutt der amerikanischen Gesellschaft zu graben. Was ist das für eine Welt, in die er eine Tochter setzen wird? Wie schon bei seinem Debüt lässt Flynn in "Das Ticken ist die Bombe" seine eigene Geschichte nicht außen vor: Der Selbstmord seiner Mutter, das Obdachlosendasein seines Vaters, seine eigene Alkoholikervergangenheit - meisterhaft pendelt er zwischen dem Sinnieren über sich und dem Analysieren der Geschehnisse in Abu Ghraib. Flynn stellt Verbindungen zwischen persönlichen und kollektiven Traumata her, legt (Kriegs)narben offen und denkt darüber nach, wie es ein Volk prägt, wenn Folter als legale Maßnahme akzeptiert wird. So weit, so interessant. Aber wirklich erstaunlich ist, dass "Das Ticken ist die Bombe" trotz alledem verdammt unterhaltsam und zutiefst menschenfreundlich geworden ist. (kat) (kulturnews.de)
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