Sonntag, 9. Mai 2010

Weniger Gehalt für Frauen Tipps für Gehaltsverhandlungen -fachbuch holzer -

 

Weniger Gehalt für Frauen

Tipps für Gehaltsverhandlungen.

Der Bruttostundenlohn von Frauen war 2008 um 23 Prozent niedriger als der ihrer männlichen Kollegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt in einer aktuellen Studie. Aber woran liegt das? Daran, dass Frauen häufig in Berufen arbeiten, die schlechter bezahlt sind – als Friseurin, Erzieherin oder Kassiererin? „Nicht nur“, sagt Hermann Gartner vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. „Die Berufsentscheidung beeinflusst den Lohnunterschied nicht so stark wie vermutet.“ Studien hätten gezeigt, dass der Unterschied auch bei Vergleichen ähnlicher Berufe immer noch bei 20 Prozent liege.

Das fängt schon bei Berufseinsteigern an. Laut Statistiken verdienen Akademikerinnen nach fünf Jahren Berufserfahrung im Durchschnitt 3.074 Euro – ihre männlichen Kollegen hingegen 3.838. Noch größer wird der Unterschied in der Managementebene. Der Gehaltsreport 2009 des Manager Magazins ergab, dass Managerinnen in großen Unternehmen im Durchschnitt 98.000 Euro verdienen – Manager jedoch 139.000 Euro! Letzteres läge auch daran, dass Frauen in Gehaltsverhandlungen zurückhaltender auftreten als Männer, so Gartner. Zudem haben sie oft andere Karrierewege als ihre männlichen Kollegen: Trotz Elterngeld sind meistens sie es, die eine längere Babypause einlegen. Außerdem arbeiten Frauen häufiger bei kleinen Unternehmen. „In der Regel zahlen die großen Betriebe jedoch besser als die kleinen“, so Gartner.

Doch wie kommt es, dass Deutschland im EU-Vergleich so schlecht dasteht? Größer als hierzulande sind die Einkommensunterschiede nur noch in Estland und bei unseren österreichischen Nachbarn. In Italien hingegen beträgt der Unterschied nur 4,9 Prozent! Das Gefälle zeige sich dort eher in der Erwerbstätigkeit als in den Lohnunterschieden, sagt Gartner. Die Rollenteilung sei gerade in Mittelmeerländern noch stark von Traditionen geprägt. Häufig seien Frauen in den südlichen Ländern gar nicht erwerbstätig. Auch in Deutschland könnten sich die Zahlen jedoch angleichen. Das hänge zum einen davon ab, wie sich das Angebot an Krippenplätzen verändere, um kürzere Babypausen zu ermöglichen. Aber auch die Tatsache, dass junge Frauen häufig bessere Qualifikationen als junge Männer mitbringen, spielt eine Rolle. Der Großteil der heute Berufstätigen ist zwischen 40 und 50. In dieser Generation sind die Männer die besser ausgebildeten Arbeitnehmer. Doch bei denen, die jetzt studieren oder ins Berufsleben einsteigen, hat sich das Ganze umgedreht. „Das wird dazu führen, dass sich die Unterschiede in einigen Jahren verringern“, macht Hermann Gartner Mut.

Ein wenig nachhelfen müssen die Frauen allerdings selbst. Denn: „Frauen fordern viel seltener mehr Gehalt, gebens schneller klein bei und verkaufen ihre starken Leistungen schwach“, sagt Cornelia Topf, Gehaltscoach und Ratgeber-Autorin.

10 Tipps für den Gehaltspoker

1. Termin vereinbaren
Über mehr Geld verhandelt man nicht zwischen Tür und Angel. Deshalb: den Chef um einen Termin bitten und ihm sagen, worüber man reden möchte. So kann er sich auf das Gespräch vorbereiten.

2. Gut informieren
Vorher schlau machen, wie viel üblicherweise gezahlt wird – und dann etwas mehr fordern. „Es muss ja noch Verhandlungsspielraum da sein“, so Topf.

3. Ziel anvisieren
Sich mantrahaft vorsagen „Ich will mehr Geld.“ Frauen neigen dazu, sich damit zu begnügen, dass die Arbeit Spaß macht. Aber gute Arbeit muss auch honoriert werden!

4. Hemmungen ablegen
Ausgerechnet in der Krise mehr Gehalt fordern? Ja, auch jetzt sind Gehaltserhöhungen drin. Aber: Nicht um den heißen Brei herumreden.„Das wirkt nicht höflich, sondern unsicher und unprofessionell“, sagt Topf.
5. Argumente zurechtlegen
Forderungen stets gut begründen – mit einem erfolgreichen Projekt, der absolvierten Fortbildung usw. „Dabei jedoch nicht in Rechtfertigungen verlieren“, warnt Cornelia Topf.

6. Nicht zögern
Es ist wie mit der Schwangerschaft – den perfekten Moment für eine Gehaltsverhandlung gibt es nicht. Ein guter Zeitpunkt ist ein neu akquirierter Kunde oder ein effektives Kostensenkungsprogramm.

7. Mit allem rechnen
Im Geiste, auf dem Papier oder mit dem Partner – wer sich intensiv mit dem möglichen Gesprächsverlauf beschäftigt hat, tritt sicherer auf. Wichtig: Auch die Gegenargumente durchspielen.

8. Nur Positives erwähnen
„Frauen neigen dazu, ihre Fehler zu nennen und Erfolge abzuwiegeln“, sagt Cornelia Topf. Das hat in einer Verhandlung nichts zu suchen. Hier geht es nur um das, was man kann. Falsche Bescheidenheit ist fehl am Platz!

9. Nicht jammern
Die Heizkosten sind gestiegen und euer Auto braucht einen neuen Auspuff? Das mag alles sein, ist eurem Chef aber egal. Er will wissen, was er für sein Geld bekommt – also, was ihr leisten könnt.

10. Buchtipps

Gehaltsverhandungen für freche Frauen


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